IPHIGENIE AUF TAURIS
nach Johann Wolfgang von Goethe
Landestheater Schwaben, Große Bühne
Premiere: 25.3.2022
Regie und Textfassung: Gregor Tureček
Bühne und Kostüm: Juliette Collas
Dramaturgie: Anne Freybott
Gregor Tureček hat Goethes Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“ gar nicht erst zu aktualisieren versucht, sondern gleich einen neuen Text geschaffen. Darin nutzt er das Original als Steinbruch und verschränkt es mit eigenen Gedanken sowie Fundstücken aus Texten von Elisabeth Bronfen, Virginie Despentes, Heiner Müller und etlichen anderen. Diese Iphigenie-Version feierte nun Premiere, vom Publikum mit viel Applaus und Bravos bedacht. Zu Recht, denn der neue Text spiegelt den Sound unserer Zeit in vielen Facetten. Erstaunlich, was der Regisseur mit Hilfe von Goethe sowie Autoren und Expertinnen in 85 Minuten alles erzählen kann – von den Tragödien bei der sagenhaften Zivilisationsgeburt im vorantiken Griechenland und den Tragödien der Gegenwart (sogar ein paar Sätze für den Angriffskrieg in der Ukraine hat er auf die Schnelle in seinen Text eingefügt) bis zu den Tragödien der Zukunft inklusive des prognostizierten Zusammenbruchs der Zivilisation. Diese vielstimmige Tureček-Goethe-Iphigenie funktioniert aber auch dank feiner Schauspielleistungen und einer düsteren Bühne in Endzeitstimmung.
Allgäuer Zeitung, 27.3.2022
IPHIGENIE AUF TAURIS
nach Johann Wolfgang von Goethe
Landestheater Schwaben, Große Bühne
Premiere: 25.3.2022
Regie und Textfassung: Gregor Tureček
Bühne und Kostüm: Juliette Collas
Dramaturgie: Anne Freybott
Gregor Tureček hat Goethes Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“ gar nicht erst zu aktualisieren versucht, sondern gleich einen neuen Text geschaffen. Darin nutzt er das Original als Steinbruch und verschränkt es mit eigenen Gedanken sowie Fundstücken aus Texten von Elisabeth Bronfen, Virginie Despentes, Heiner Müller und etlichen anderen. Diese Iphigenie-Version feierte nun Premiere, vom Publikum mit viel Applaus und Bravos bedacht. Zu Recht, denn der neue Text spiegelt den Sound unserer Zeit in vielen Facetten. Erstaunlich, was der Regisseur mit Hilfe von Goethe sowie Autoren und Expertinnen in 85 Minuten alles erzählen kann – von den Tragödien bei der sagenhaften Zivilisationsgeburt im vorantiken Griechenland und den Tragödien der Gegenwart (sogar ein paar Sätze für den Angriffskrieg in der Ukraine hat er auf die Schnelle in seinen Text eingefügt) bis zu den Tragödien der Zukunft inklusive des prognostizierten Zusammenbruchs der Zivilisation. Diese vielstimmige Tureček-Goethe-Iphigenie funktioniert aber auch dank feiner Schauspielleistungen und einer düsteren Bühne in Endzeitstimmung.
Allgäuer Zeitung, 27.3.2022